Fachbuch-Rezension: Lehrbuch der Schmerztherapie: Grundlagen, Theorie und Praxis für Aus- und Weiterbildung (2001) von Michael Zenz und Ilmar Jurna (Herausgeber)

Das „Lehrbuch der Schmerztherapie“ vermittelt dem kurativen Arzt Informationen zu den wichtigsten Aspekten der schmerztherapeutischen Behandlung. Hierzu zählen beispielsweise eine detaillierte Beschreibung von Symptomen und deren Zuordnung zur Ursache und Art der Schmerzen, welche Therapien wann möglich und sinnvoll sind, wie Medikamente einzeln und kombiniert wirken, ab welchem Zeitpunkt Schmerzen chronisch werden und wie man dies verhindern kann. Somit eignet sich dieses umfangreiche Werk nicht nur zur Vertiefung für jeden in Klinik und Praxis tätigen Arzt oder Psychologen sondern auch als Lehrbuch für Medizinstudenten sowie als praktischer Leitfaden für medizinische Gutachter.
   
Da in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht wurden, wenn es um die Erforschung von Ursachen geht, die aus akuten Schmerzen chronische werden lassen, konnten neue therapeutische Ansätze für derartige Zustände entwickelt werden. Mithilfe dieses Werkes soll ein Beitrag dazu geleistet werden, Ärzten und Therapeuten nicht nur seit längerer Zeit bekannte, sondern auch einen Teil der neueren Kenntnisse zu vermitteln, sofern sich in der praktischen Anwendung bereits ein erkennbarer Mehrwert abzeichnet. Besonders wichtig ist außerdem, dass Schmerzen möglichst frühzeitig behandelt werden sollten, um einer Chronifizierung und eventuellen Folgeschäden bestmöglich entgegenzuwirken. Für eine wirksame Therapie allerdings ist eine detaillierte und eindeutige Diagnose unabdingbar. Diese Schritte sollte im Normalfall bereits der Arzt als erster Ansprechpartner durchführen, indem er zeitnahe und sinnvolle Prophylaxe betreibt und so vermeidet, dass eine Therapie durch den Spezialisten überhaupt notwendig wird.

Das umfangreiche Nachschlagewerk beschäftigt sich in erster Linie mit der therapeutischen Behandlung von Schmerzen akuter und chronischer Art und gibt einen Überblick über die aktuellen Therapiemöglichkeiten. Zu Beginn werden anatomische und physiologische Grundlagen zur Entstehung von Schmerzen erläutert, gefolgt von Informationen zu neuropathischen Schmerzen, der Messung von Schmerz und dem Schmerzgedächtnis. Nach einer Beschreibung der körperlichen Untersuchung erhält der Leser unter anderem einen Einblick in Untersuchungen auf apparative und psychobiologische Weise sowie die Dokumentation von Schmerzen. Darüber hinaus wird auf grundlegendes biopsychoziales Wissen bezüglich der Chronifizierung und auf ethische wie verhaltensmedizinische Aspekte eingegangen. Anschließend folgen ein Einblick in den Bereich Pharmakotherapie und eine Zusammenfassung zu sämtlichen aktuell eingesetzten Therapieverfahren, inklusive Informationen zur Begutachtung sowie Aspekte der Forensik. Wer einzelne Themen weiter vertiefen möchte, erhält hierfür Literaturhinweise am Ende jedes Kapitels. Dank der zahlreichen Tabellen und Grafiken und eines hilfreichen Stichwortverzeichnisses werden die Inhalte übersichtlich und verständlich transportiert.