Fall-Kontroll-Studien vs. Kohortenstudien

Im Zusammenhang mit Berufskrankheiten werden regelmäßig Studien durchgeführt, um herauszufinden, welche Risiken welche Krankheiten verursachen. Hierfür gibt es zwei unterschiedliche Verfahren.
 
Bei der sogenannten Fall-Kontroll-Studie werden zwei Gruppen in einem bereits vergangenen Zeitraum untersucht. In einer Gruppe befinden sich die erkrankten Personen, also der „Fall“. Die andere Gruppe umfasst, zur „Kontrolle“, die gesunden Personen. Relevant für die Auswertung sind dann die Risiken, der jede Gruppe ausgesetzt war und ob beziehungsweise welche Unterschiede es dahingehend gab. Nicht auswertbar sind solche Studien jedoch, wenn die Gruppen sich als nicht vergleichbar herausstellen oder das Erinnerungsvermögen der Teilnehmer nicht ausreicht. Typisches Beispiel für eine Fall-Kontroll-Studie ist die Deutsche Wirbelsäulenstudie (kurz DWS), die sich auf die Berufskrankheit Nr. 2108 bezog.
 
Im Rahmen von Kohortenstudien werden dagegen Gruppen untersucht, die über eine gewisse Zeit gezielt verschiedenen Risiken ausgesetzt werden. Der Blick ist hierbei in die Zukunft gerichtet, um herauszufinden, welche Ursache welche Wirkung erzeugt. Bei der Gegenüberstellung von exponierten zu nicht exponierten Personen soll der Zusammenhang zur jeweiligen Berufskrankheit aufgedeckt werden. Verzerrte Ergebnisse entstehen beispielsweise dadurch, dass Teilnehmer/innen vorzeitig ausscheiden oder wenn Fallgruppen qualitativ unterschiedlich dokumentiert werden.