Das Mainz-Dortmunder Dosismodell

Bei der Berufskrankheit mit der Nummer 2108 handelt es sich um eine Erkrankung im Bereich der Lendenwirbelsäule, bei der die Bandscheiben betroffen sind. Um die arbeitstechnischen beziehungsweise beruflichen Voraussetzungen für diese Krankheit zu ermitteln, wurde 1999 eine Methode zu deren Berechnung veröffentlicht, die unter dem Namen Mainz-Dortmunder-Dosismodell — kurz MDD — bekannt ist.
Diese funktioniert im Grunde folgendermaßen: Zunächst werden für die Beeinträchtigung ausschlaggebende Tätigkeiten definiert und deren Druckkraft, die auf die Bandscheiben der LWS einwirkt, als Lastgewicht in der Maßeinheit Kilogramm angegeben. Darüber hinaus erfolgt eine Ermittlung der Zeitdauer, also in welcher Häufigkeit diese Kräfte einwirken. Die gesamte Belastungsdosis, angegeben in Newtonstunden, wird dann mit geschlechtsspezifischen Richtwerten verglichen.
Während bei Männern im Jahr 1999 ursprünglich ab 25 MNh von einer Gefährdung für die Bandscheiben ausgegangen wurde, begann diese für Frauen bereits bei einem Wert von 17 MNh. 2007 wurden diese Angaben jedoch halbiert. Sobald diese Wertvorgaben erreicht werden, geht man statistisch gesehen von einer Risikoverdoppelung aus. Eine Mindesttagesdosis ist zudem nicht mehr relevant.