Fachbuch-Rezension: "Praxis der konservativen Orthopädie (2007) von Hans-Peter Bischoff, Jürgen Heisel und Hermann Locher (Autoren)"

Das umfangreiche Buch „Praxis der konservativen Orthopädie“ liefert Orthopäden, die in ihrer Weiterbildung hauptsächlich Information zur operativen Tätigkeit erhalten haben, aktuelles Wissen über die konservative Orthopädie. Inhaltlich geht dieses zeitgemäße Referenzwerk weit über den Prüfungsstoff hinaus. Gerade bei der täglichen Arbeit in einer Rehaklinik oder Praxis erhalten Ärzte durch die detaillierten Anweisungen hilfreiche Tipps - sowohl für die Diagnostik, als auch für die Therapie. Durch den einheitlich strukturierten Aufbau gelangt man schnell und einfach zu den relevanten Kapiteln und Passagen. Klar formulierte Texte mit Merksätzen, farbliche Hervorhebungen, Kurzübersichten mit den wichtigsten Gesichtspunkten und zahlreiche Abbildungen tragen zudem zu einer herausragenden Anschaulichkeit und ansprechenden Übersichtlichkeit bei.

Das Werk besteht aus einem allgemeinen und einem speziellen Teil. Im allgemeinen Teil wird die klinische und apparative Diagnostik behandelt, der spezielle Teil widmet sich den einzelnen Entitäten. Zum Thema Diagnostik zählen die Unterkapitel „Klinische Untersuchung“, „Bildgebende Verfahren“ und „Labordiagnostik“. Anschließend erhält der Leser im Kapitel „Konservative Therapieverfahren“ Informationen zu folgenden Bereichen: Verbandstechnik, physikalische und Physiotherapie, manuelle Medizin, medikamentöse Therapie, orthopädische Schmerztherapie, Psychosomatik in der Orthopädie, technische Orthopädie, intraartikuläre und wirbelsäulennahe Injektionen, Sport bei orthopädischen Erkrankungen, orthopädische Rehabilitation, konservative Behandlung in der Unfallheilkunde, Humangenetik und genetische Beratung in der Orthopädie sowie Begutachtung. Bezüglich möglicher Krankheitsbilder wird die auf folgenden Themenbereiche eingegangen: Erkrankungen der Wirbelsäule und des Sakroiliakalgelenks, Osteoporose, periphere Arthrosen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Arthropathien und Periarthropathien, Muskelerkrankungen, Tumoren des muskuloskelettalen Systems sowie Durchblutungsstörungen. Abschließend folgt ein Kapitel zum Thema Kinderorthopädie, in dem es einerseits um die konservative Behandlung in der Kinderorthopädie geht und zum anderen um orthopädische Probleme bei neurologischen Erkrankungen und um infantile Zerebralparese.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es nur wenige Nachschlagewerke dieser Art gibt, die sich einerseits mit der Diagnostik und andererseits vor allem mit der konservativen Therapie von orthopädischen und traumatologischen Krankheitsbildern auseinandersetzen. Dabei ist die didaktische Aufbereitung des Werks durchgehend als hervorragend zu bewerten, da sämtliche Kapitel gleichbleibend gegliedert und alle Texte überaus verständlich geschrieben sind. Die verwendeten Abbildungen von klinischen Untersuchungen und apparativer Diagnostik sowie diverse Schemazeichnungen sind von sehr guter Qualität und leisten einen nennenswerten Beitrag zur Wissensvermittlung. Somit ist das Buch nicht nur für Mediziner in der Ausbildung zum Facharzt interessant, sondern auch für erfahrenere, operativ tätige Ärzte, die ihr Wissen auffrischen und erweitern möchten.