Fachbuch-Rezension: "Standardverfahren in der operativen Orthopädie und Unfallchirurgie (2014) von Volker Ewerbeck, Andreas Wentzensen, Paul Alfred Grützner, Franz Holz und Karl-Ludwig Krämer (Herausgeber)

Das Buch „Standardverfahren in der operativen Orthopädie und Unfallchirurgie“ ist bereits seit der ersten Auflage ein Klassiker. Es dient einerseits Medizinern als Lehrbuch bei der Weiterbildung zum Facharzt und ist andererseits praktizierenden Ärzten eine hilfreiche Unterstützung bei der täglichen Arbeit in Kliniken und Praxen. Sämtliche Standardverfahren bei Operationen werden detailliert erklärt. In diesem Zusammenhang werden die jeweiligen Indikationen und mögliche Techniken beschrieben. Zudem erhält der Leser diverse Tipps zur Operation selbst sowie zur eventuellen Nachbehandlung. Aufgrund der durchgängig äußerst kurzen und prägnanten Darstellung eignet es sich darüber hinaus auch als Formulierungshilfe für Operationsberichte oder als Handbuch, um sich auf die Schnelle abzusichern oder dringend benötigtes Wissen aufzufrischen.

Inhaltlich ist das Werk zunächst nach Körperregionen aufgegliedert und behandelt diese, nach einer Einführung mit Erläuterung der Grundlagen, in der Reihenfolge, wie sie nun aufgezählt werden: Schulter, Oberarm und Ellenbogen, Unterarm und Hand, Wirbelsäule, Becken, Hüfte und Oberschenkel, Kniegelenk, Unterschenkel und Sprunggelenk und Fuß. Danach widmen sich die Autoren den folgenden speziellen Themen: Polytrauma, Weichteildefekte, Pseudarthrosen, Kompartmentsyndrom, septische Chirurgie, Amputationen, Knochen- und Weichteiltumoren, Verbrennungen und Kinderorthopädie sowie Rheuma. Zu guter Letzt sorgt außerdem ein Sachverzeichnis für noch mehr Übersichtlichkeit.

Die aktuell vierte Auflage wurde inhaltlich umfassend aktualisiert und systematisch überarbeitet. Hierbei erfolgte auch eine Berücksichtigung der fachlichen Weiterentwicklung von Unfallchirurgie und Orthopädie. Besonderen Wert legte man dabei auf die detaillierte Darstellung von Informationen zu den Themen Indikation und Kontraindikation, Operationsplanung, Operationsprinzip, spezielle Patientenaufklärung, Alternativmethoden, spezielle Instrumente und Implantate, Nachbehandlung Tipps und Tricks sowie Ergebnisse und Literaturhinweise. Nicht nur aufgrund der neuartigen Gliederung ist und bleibt das Buch ein hervorragendes Nachschlagewerk. Außerdem kann es eine gute Hilfe zur Vorbereitung auf Operationen sein. Vor allem wenn es um solche geht, die weniger selten notwendig oder völlig neu sind. Aus diesen Gründen sollte jeder Unfallchirurg und Orthopäde diesen Leitfaden sein Eigen nennen und auch entsprechend intensiv nutzen. Dank der knapp 300 Fallbeispiele für operative Eingriffen in den besagten Fachgebieten, die sorgfältig ausgewählt wurden und der circa 900 Abbildungen bietet das Werk eine äußerst praxisorientierte Operationslehre mit bestmöglicher Orientierung und Übersichtlichkeit.